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Strom als Energieträger ist nach einem Gerichtsurteil in Amelo (NL) ein Produkt und unterliegt rechtlich strengen Qualitätsvorgaben betreffend Spannungsänderungen, Oberwellen, Flicker und Symmetrie.
Neue Netzkomponenten wie z.B. Photovoltaik Wechselrichter und/oder Wärmepumpen beeinträchtigen diese Qualitätsparameter, beispielsweise durch Emission von Oberwellen (Wechselrichter) und Flicker, der durch den hohen Einschaltstrom von Wärmepumpen entsteht.
In vielen europäischen Ländern wird „Power Quality“ von Netzkunden bereits streng eingefordert, laufende genaue Messungen ermöglichen Schadenersatzforderungen an die Netzbetreiber.
Der Workshop im 1. Österreichischen Smart Grid Lehrlabor an der Fachhochschule Technikum Wien soll anschaulich die relevanten Qualitätsparameter und die wesentlichen Einflussfaktoren vermitteln.
Nach dem Workshop haben die Teilnehmer Kenntnis über:
- Rechtliche Rahmenbedingungen aus den technischen und organisatorischen Regeln für Betreiber und Benutzer von Netzen (TOR, E-Control)
- Normative Vorgaben durch EN 50160ff
- Kenngrößen: Spannungshaltung, Oberwellen und Flicker
Spannungshaltung
- Detaillierte normative und technische Grundlagen und Messgrößen
- Vergleich 1-phasiger mit 3-phasiger Einspeisung
- Einfluss von Blindleistung: unterschiedliche Konzepte zur Einflussnahme wie Q(U), Q(P) …
Oberwellen
- Detaillierte normative und technische Grundlagen und Messgrößen
- exemplarische Quellen (Lichtdimmer, Photovoltaik Wechselrichter)
- Fourier Analyse
- Wirkung von Oberwellen an frequenzabhängigen Komponenten wie Drossel und Kondensator
Flicker
- Detaillierte normative und technische Grundlagen und Messgrößen
- Einfluss von Schalthäufigkeit und Anlaufverhalten, Möglichkeiten zur Einflussnahme
- Wärmepumpen als exemplarische Quelle
An der Energy Base der FH Technikum Wien (Giefinggasse6, 1200 Wien) bietet die Fachhochschule mit dem 1. Österreichischen Smart Grid Übungslabor InteressentInnen die Möglichkeit, ihr Wissen über intelligente Stromnetzwerke in praxisnahen Laborsituationen zu erweitern. Das state-of-the-art Übungslabor bildet ein elektrisches Ortsnetz nach, das alle relevanten Teilnehmer des Smart Grid (z.B. Photovoltaikanlage, Elektroautos, Speicher, Verbraucher und Ausgleichslasten) darstellt und miteinander verbindet.
Mit der experimentellen Infrastruktur im Smart Grid Übungslabor ist nicht nur die reale Simulation eines intelligenten Stromnetzes geschaffen worden, praxisnah können intelligente Energiesysteme von TeilnehmerInnen erforscht werden. Zusätzliche Anwendungs- und Einsatzmöglichkeiten, die im Labor dargestellt werden sind u.a.
- Betrieb, Monitoring und Steuerung eines Smart-Grid
- Untersuchungen von Netzzustand, als auch von Stromqualität
- Entwicklung, Untersuchung und Überprüfung von Smart-Grid Komponenten (Performance, dynamisches Verhalten, Kommunikationsschnittstellen etc.)
- Optimierung von Erzeugung und Verbrauch durch Demand Side Management
Wir weisen Sie darauf hin, dass es sich bei dieser Veranstaltung um eine Kooperationsveranstaltung handelt und dass wir die für die Abwicklung erforderlichen Daten an den Kooperationspartner weitergeben werden (für Teilnehmerlisten, Namensschilder, etc.). Dieser darf ihre Daten selbstverständlich nicht weiterverwenden.
Zielgruppe
Elektroinstallateure, Anlagenbetreiber, Anlagenverantwortliche, Ingenieure, Ziviltechniker, …
Anmerkungen
Die Seminarkosten beinhalten die Pausenverpflegung, Mittagsessen, die Seminarunterlagen und die Teilnahmebestätigung.